Hallo liebe Leser,
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das richtige Essen und effektives Training ist nicht alles, für ein gutes und vor allem erfolgreiches Leben. Gerade für persönlichen Erfolg sind oftmals eine ganze Hand voll ganz bestimmter Fähigkeiten notwendig oder hilfreich. Aus diesem Grund möchte ich Euch heute einen ersten Aspekt des Neurolinguistischen Programmieren (NLP) vorstellen.
Was NLP genau ist, werde ich in einem späteren Artikel noch genauer erläutern. Heute soll es nur um einen ganz wesentlichen Grundsatz gehen:
Die Landkarte ist nicht das Gebiet, das sie darstellt.
Egal ob wir Landkarten aus Papier oder Google Maps auf unseren mobilen Geräten verwenden; Karten helfen uns dabei, uns in der Welt zurechtzufinden. Dabei haben Karten eine wesentliche Eigenschaft: Sie sind vereinfacht und gefiltert, um uns nur die benötigten/sinnvollen Informationen zur Verfügung zu stellen. Eine Landkarte Bildet die Welt nie genau so ab, wie sie ist. Gäbe es eine Landkarte der Erde, auf der keine Informationen fehlen, müssten wir eine exakte Kopie unseres Planeten erstellen. Das wäre in Anbetracht des Bevölkerungswachstums und der Umweltzerstörung sicher sinnvoll, hilft uns jedoch wenig bei der Orientierung. Dabei gibt es je nach Verwendungszweck durchaus sehr verschiedene Karten. Google Maps kann uns nur Straßen anzeigen, oder wir schauen auf dem Satellitenbild schon mal nach Parkplätzen. Wanderkarten zeigen Gebirge, Steigungen und Wanderrouten, Seekarten verzeichnen Untiefen und geologische Karten z.B. die Verteilung von Bodenschätzen. Alle Karten zeigen aber immer nur einen sehr kleinen Teilaspekt der Welt, und doch bedarf es in einigen Fällen eines langen Trainings, bis eine Karte richtig gelesen werden kann.
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Auch wir Menschen haben eine Art Landkarte von der Welt in unserem Kopf. Diese Karte ist aber weit mehr als eine geograpische Orientierungshilfe. Sie ist unsere Vorstellung davon, wie die Welt funktioniert. Dabei erforschen wir die Welt mit unseren Sinnen. Von unendlich vielen möglichen Sinneseindrücken nehmen wir jedoch nur einen sehr kleinen Teil wahr.
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Dieser kleine Teil wird wiederum von unserem Gehirn gefiltert. Die Art und Interpretation der Wahrnehmung hängt dabei von einer unendlichen Kombinationsmöglichkeit aus:
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- persönlichen Erfahrungen,
- unseren Erwartungen,
- unserer Kultur,
- unseren Glaubenssätzen,
- der eigenen Einstellung,
- den persönlichen Werten,
- unseren Interessen und
- Annahmen ab.
Wir nehmen Aspekte wahr, die uns interessieren und ignorieren subjektiv Uninteressantes.
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Wir brauchen diese Filterung um den Dingen eine Bedeutung geben zu könnten, um uns zu orientieren und Dinge zu verstehen. Die Welt ist jedoch unendlich viel reicher als die Gedanken die wir haben.
Daraus resultiert eine wichtige Erkenntnis:
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Vorstellung von der Welt.
Wollen wir unsere Gedanken und Ideen einem anderen Menschen mitteilen, benutzen wir unserer Sprache. Sie stellt eine weitere Vereinfachung und Filterung unserer Gedanken dar. Wir zeichnen quasi eine Karte unserer Karte, die wiederum eine Ebene weiter von der „realen“ Welt entfernt ist.
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Konfliktursachen und Lösungen
Meistens gehen wir intuitiv von der Allgemeingültigkeit unserer Landkarte aus. Das ist in der alltäglichen Kommunikation in der Regel kein Problem, da die verschiedenen Landkarten sich in den entscheidenden Aspekten meistens ausreichend überschneiden. Beginnen die Landkarten sich jedoch in wichtigen Aspekten zu unterscheiden, so können fatale Missverständnisse und teils unlösbar erscheinende Differenzen entstehen. Allein die Unterschiede in der exakten Bedeutung verschiedener Wörte können hier schon verwirren. Recht haben in so einem Fall beide. Jeder lebt in seiner eigenen Vorstellung der Welt. Niemand kann wissen wie die „wahre“ Realität aussieht und was ein Wort wie „schön“ jetzt ganz genau bedeutet. Das Problem ist, die Übertragung der jeweiligen Wahrnehmung und Vorstellung von der Realität auf den anderen.
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Lösen lässt sich diese Problematik vor allem durch die Erkennung des grundlegenden Problems und die Offenheit für die Landkarten des anderen. Grundvorraussetzung ist natürlich zuallererst der aufrechte Wille zu verstehen und verstanden zu werden.
Für ein besseres Verständnis helfen z.B. Fragen wie:
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- Was ist denn aus Deiner Sicht passiert?
- Warum hast Du so und so reagiert?
- Wie hast Du Dich dabei gefühlt?
- Was hast Du dabei gedacht?
- Was hättest Du stattdessen erwartet?
- Was hättest Du Dir stattdessen gewünscht?
- Was bedeutet das für dich, wenn du sagst…?
- Wie gehst du denn normalerweise mit der Situation xy um?
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Bei der möglichst ausführlichen Beantwortung derartige Fragen ist wiederum eine wertschätzende sog. gewaltfreie Kommunikation sinnvoll bei der man möglichst wertneutral und in „Ich-Botschaften“ kommuniziert.
Was gewaltfreie Kommunikation ist und wie sie funktioniert erfahrt ihr in einem späteren Artikel.
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Denkt also beim nächsten Streit daran, dass Euer Gegenüber die Dinge vielleicht einfach nur ganz anders wahrgenommen und gewertet hat als ihr selbst.
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Viele liebe Grüße
Lars